Impuls zum 25. Juni 2020

Taizé – in diesem Jahr nur in der Phantasie.

In dieser Woche sind eigentlich Besinnungstage für die Oberstufe. Wir wären mit 50 Leuten aus der E-Phase und der Q2 nach Taizé gefahren. Ein Bus voller Zelte, Isomatten, Rucksäcke und Campingstühle wäre beladen worden, wir wären eingestiegen, hätten uns nebeneinander gesetzt, miteinander geschwätzt und gelacht und uns auf die Tage in Taizé gefreut.

Taizé ist ein Ort im Burgund in Frankreich, an dem seit vielen Jahrzehnten eine Gemeinschaft von Brüdern in ökumenischer Verbundenheit lebt. Gemeinsames Beten, Singen und Schweigen sind die Herzstücke dieser Gemeinschaft.

Während des ganzen Jahres kommen Jugendliche und Erwachsene aus der ganzen Welt nach Taizé, um dort Ruhe zu finden und in Gottes Geist zusammenzuleben. Die wohlbekannten Taizélieder, 3 Gottesdienste am Tag, gemeinsame Mahlzeiten, Arbeitseinsätze und Gesprächsgruppen prägen den Tagesablauf.

Wir als Edith-Stein-Schülerinnen und Schüler hätten in dieser Woche teilgehabt an der großen Gemeinschaft in der Suche nach Jesu Nähe und Liebe. Wir wären gestärkt zurückgekommen.

In diesem Jahr aber bleiben wir daheim. In diesem Jahr ist physische Gemeinschaft eher bedrohlich, ist Singen angeblich gefährlich und die dicht gedrängten Gottesdienste sind nicht möglich. In diesem Jahr erleben wir die Gemeinschaft von Taizé nur in unserer Phantasie.

Vielleicht ist das aber auch eine gute Erfahrung. Vielleicht nehmen wir uns die Ruhe, die uns sonst nicht möglich ist. Vielleicht werden wir still und singen und beten für uns selbst. Vielleicht erfahren wir auch ohne den realen Ort Taizé, dass Gottes Geist mit uns ist. Auch in diesen Corona-Zeiten.

Die Erfahrung der Nähe Gottes wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern, die mit uns gefahren wären, aber auch unserer ganzen Schulgemeinde.

Dorothee Modricker-Köhler

PS: Auf der Website von Taize findet ihr auch einen Podcast oder den Ablauf eines Gottesdienstes. Einfach anklicken: https://www.taize.fr/de