Pilgerreise nach Israel – Tag 4

17. Januar 2020

Am Freitag dem 17. Januar haben wir uns früh morgens um 7.30 Richtung Haifa auf den Weg gemacht. Dort sind wir erst auf einen Berg gefahren, von dem man eine gute Aussicht auf die Baha’I Gärten und die Stadt sowie den Hafen hatte. Von dort aus ging es dann weiter zu der Kirche „Stella Maris“, die das Hauptkloster der Karmeliten ist. Zudem ist eine der vier später heilig gesprochenen Karmelitinnen Edith Stein, die auch in der Kirche auf einer der vier Säulen verewigt wurde.

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Anschließend ging es dann zu unserer Partnerschule dem „Leo Baeck Institut“, in der wir herzlich von einigen Schülern und Lehrern mit Keksen und Kaffee empfangen worden sind. Unter den Lehrern war der Schulrabbi, der uns über die Reformjuden informiert hat und uns dann sogar seine Synagoge gezeigt hat. Diese war ein großer Kontrast zu der Synagoge, die wir am Vortag in Sufed gesehen hatten, da die Synagoge komplett anders aufgebaut war. Bei den Reformjuden sind die Frauen nämlich anders als bei den Orthodoxen gleichgestellt, sie sitzen also nicht getrennt von den Männern und dürfen auch eine Kippa tragen und aus der Tora lesen. Dementsprechend haben sie sogar auch eine Bar Mitzwa. Die Synagoge hatte also keinen extra „Balkon“ für die Frauen, die Bänke waren eher wie in einem Kinosaal aufgebaut. Sehr interessant an der Synagoge war, dass sie sehr durch deutsche Einflüsse geprägt war, weshalb Relikte aus der Nazizeit in ihr verbaut wurden, wie z.B. eine Tora aus Deutschland, die den Holocaust überstanden hat und eine Schiene die damals nach Auschwitz geführt hatte. Dies sollte daran erinnern, dass diese schlimme Zeit für die Juden zum Glück vorbei ist.

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Neben diesem Rabbi haben wir auch einen Israeli kennenlernen dürfen, der Eltern aus Darmstadt hatte, die kurz vor seiner Geburt nach Israel geflüchtet sind. Er ist inzwischen 80 Jahre alt, aber reist trotzdem regelmäßig nach Darmstadt, weshalb seit Jahren ein guter Kontakt zu unserer Schule besteht. Es war sehr eindrucksvoll wie er uns aus seinem Leben erzählen konnte.


Daraufhin ergriffen die Schüler das Wort. Erst gab es eine Art Speeddating, währenddem man gut über verschiedene (vorgegebene) Themen ins Gespräch kommen konnte, dann mussten wir mit hebräischen Worten Sketche vorbereiten um sie der Gruppe vorzustellen. Zuletzt sollten wir unseren Namen auf eine kleine Karte schreiben und die israelischen Schüler haben unseren Namen dann auf hebräisch auf diese geschrieben.  Dabei war es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich unsere Sprachen und Schriften sind.

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Schließlich hatten wir noch eine Führung durch die sehr moderne Schule, wobei wir gemerkt haben, dass diese sehr viel größer ist als unsere. Beispielsweise hat sie ein eigenes Schwimmbad, wobei die Terasse mit dem Blick aufs Mittelmeer das Beneidenswertere war.


Nach dem Schulrundgang gab es leckeres israelisches Essen (Fladenbrot mit Falafel), bevor es dann wieder in den Bus zur Weiterfahrt nach Nazareth ging. Dort haben wir die Verkündigungskirche besichtigt, bei der besonders herausstechend war, wie viele verschiedene Länder beim Bau mitgewirkt haben, was man beim Anblick der vielen Mosaike die für die unterschiedlichen Länder standen sehen konnte.


Nach der Besichtigung sind wir wieder nach Tabgha in unser Pilgerhaus gefahren, wo wir nach dem Abendessen unseren Tag reflektiert haben.


Lena & Lilli