12. Französischen Schreibwettbewerb

Paula Kleinschmidt (11C) gewinnt den 2. Preis beim 12. Französischen Schreibwettbewerb der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt/Main

Au plaisir d’écrire – notre plaisir de lire !

Einen Schreibwettbewerb für die besten Französisch-Schülerinnen und -Schüler aus Frankfurt und Umgebung ausloben – ein gewagtes Unterfangen, bei einer doch „so schweren Sprache“!

Und doch hat sich die Deutsch-Französische Gesellschaft Frankfurt/Main (DFG) genau diese Aufgabe zu eigen gemacht: Die französische Sprache zu fördern. Seit fast einem Jahrhundert verfolgt sie das Ziel, einen Beitrag zur Abschaffung von „hartnäckigen Stereotypen“ zu leisten, die Kommunikation zwischen den beiden wichtigsten Partnern auf europäischer Bühne zu fördern und die Kultur diesseits und jenseits des Rheins dem jeweiligen Nachbarn näherzubringen.

Was kann junge Menschen besser motivieren, als selbst aktiv zu werden und als Autorinnen und Autoren ihre eigene Vision vom deutsch-französischen „Motor“ oder „couple“ (Paar) mit schmerzhafter Vergangenheit zu entwerfen? Schon die beiden Begriffe machen deutlich, wie komplementär die beiden Länder sind und dieser Gedanke lag auch der Rede zugrunde, die Charles de Gaulle im September 1962 an die deutsche Jugend richtete: 15 Minuten lang, frei sprechend, obwohl er keine Deutsch-Kenntnisse besaß, entwarf er seine Vision einer gemeinsamen Zukunft in einem demokratischen Europa.

Mit ihrem Schreibwettbewerb, unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Republik Frankreich, reiht sich die DFG in diese Tradition ein: Der Wettbewerb bietet Schülerinnen und Schülern der E- und Q1-Phase aus Leistungs- und Grundkurs die Möglichkeit, einen Text von maximal 3000 Wörtern „über die französische Kultur, die französische Gesellschaft im Wandel oder über ihr persönliches Erleben der deutsch-französischen Beziehungen“ zu verfassen. Die Jury lobt aus allen eingereichten Beiträgen die Finalisten aus, die am Tag der Verleihung in einer 10-minütigen mündlichen Präsentation ihren Text vorstellen. Im Anschluss kürt die Jury die Sieger*innen.

In diesem Jahr nahmen trotz der pandemiebedingten widrigen Umstände 40 Schulen an dem Wettbewerb teil. Die Verleihung fand am 24. Januar 2022 im Frankfurter Römer im geschichtsträchtigen Kaisersaal statt, pünktlich zum „Deutsch-Französischen Tag“, dem Jahrestag des Freundschaftsvertrages, den am 22. Januar 1963 Konrad Adenauer und Charles de Gaulle in Paris unterzeichneten. Sie legten damit den Grundstein zur Versöhnung der ehemaligen „Erzfeinde“ mit gemeinsamer Aufgabe für die Zukunft – Antriebskraft und Herzensangelegenheit.

Die Verleihung fand im kleinen Kreis statt und wurde live übertragen. Auf die Begrüßung durch den Präsidenten der DFG Christophe Braouet folgten Ansprachen von Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin, von Dr. Ilde Gorguet, Generalkonsulin der Republik Frankreich, und Evelin Spyra, Leiterin des Staatlichen Schulamts Frankfurt. Alle unterstrichen die Notwendigkeit der deutsch-französischen Partnerschaft und priesen die wegweisende Rolle der Zivilgesellschaft und insbesondere der Jugend als Hoffnungsträgerin für eine gemeinsame demokratische Zukunft.  

Die Wettbewerbsteilnehmer*innen beweisen es auf besonders einprägsame Weise und die von den Finalisten vorgelesenen Auszüge gaben davon einen ersten Eindruck. Diese jungen Menschen setzen sich auch mit schwierigen Themen auseinander: Mit der gemeinsamen Vergangenheit, mit Vorurteilen, die es zwischen Frankreich und Deutschland immer noch gibt und die in Krisenzeiten lauter werden, mit dem Anders-Sein, mit Fragen der eigenen Identität. Diese Schlüsselthemen haben sie mit Leben gefüllt. Ihr sprachliches Können beeindruckt, bewegt durch poetische Form und überzeugt dank authentischem Engagement.

Die Jury hatte es also nicht leicht! Am Ende wurden zwei Preise verliehen. Der erste Preis ist mit 600,-€ , der zweite mit 400,-€ für die Siegerinnen dotiert. Die jeweilige Schule erhält ebenfalls ein Preisgeld von 400,-€, bzw. 200,-€  – eine dankenswerte Anerkennung zur Förderung von deutsch-französischen Anliegen.

Paula Kleinschmidt aus dem Vorbereitungskurs Französisch (E-Phase) der ESS gewann den zweiten Preis mit ihrer Geschichte „Un été en France“ (Ein Sommer in Frankreich), in der ihr überzeugend gelungen ist, sprachliches Können, Atmosphärisches und Inhaltliches zu vereinen. In ihrer Erzählung werden interkulturelle Entdeckung, persönliche Begegnung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit lebendig und greifbar in Gestalt von zwei jungen Menschen, die in der Bretagne über die Figur der Großmutter Gräben überwinden. Ihre Geschichte berührt und macht Mut, sich auf Neues einzulassen und den anderen offen zu begegnen. Paulas Talent macht Mut, sich auf die französische Sprache einzulassen und in die Sprache hineinzutauchen – eine prägende Reise und Lesefreude pur!

Merci, Paula, pour ce grand moment de lecture partagé ! Toutes nos meilleures félicitations pour cette belle histoire pleine de couleurs, de parfums et d’humanité !

Wir gratulieren Paula zu ihrem herausragenden Erfolg und wünschen ihr alles Gute, noch viele bereichernde Begegnungen und Erfahrungen, aus denen sie Stoff und Inspiration für neue Geschichten schöpfen kann!

Neugierig geworden? Lassen Sie sich auf die Reise ein! Belle lecture!

Link zur live-Aufnahme: https://video.link/w/90CXc

Links zu den Texten der beiden Siegerinnen 2022:

Text 2. Preis   Paula Kleinschmidt, Edith-Stein-Schule Darmstadt, „Un été en France

Text 1. Preis   Orgese Azizi, Liebig-Schule Frankfurt, „La fille sur les champs de lavande »

Pour résumer :

DFG-Preis 2020 : Emilia Ferrarese, ESS

DFG-Preis 2022: Paula Kleinschmidt, ESS

Alors pourquoi pas vous ?

DFG-Preis 2023 – Schlummernde Talente, traut euch!

Isabelle Rodrigues

Fachschaft Französisch