Zu einer umfassenden Bildung gehören neben den Lernerfahrungen im Raum der Schule auch solche an außerschulischen Lernorten. In Praktika kann die Erfahrung gemacht werden, wie in der Schule erworbene Kompetenzen in der Gesellschaft eingesetzt werden können.
Genauso wichtig ist die aus einer christlich-humanen Einstellung erwachsende Bereitschaft, belastete Lebensrealitäten jenseits der eigenen Komfortzone kennenzulernen und den darin begegnenden Menschen als Nächsten beizustehen. Das Sozialpraktikum bietet auf diese Weise als Kernthema christlicher Ethik die Chance der Selbstreflexion und Persönlichkeitsbildung.
Die Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in praktische Arbeit im professionellen gemeinnützigen Bereich gewinnen und dazu Praktika im caritativ-diakonischen Bereich absolvieren. Daneben sollen auch im ökologischen und gesellschaftspolitischen Bereich Praktika möglich sein, z.B. in Nicht-Regierungsorganisationen, Politik, Gewerkschaften oder Kirche. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei allerdings etwas Neues kennenlernen und nicht in altvertrauten Bereichen („meine Kirchengemeinde“, „meine Jugendgruppe“) bleiben.
Das Sozialpraktikum findet in der E-Phase (Jahrgangsstufe 11) statt und ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Es dauert zwei Wochen und beginnt normalerweise mit der Fahrtenwoche im Herbst. Die tägliche Arbeitszeit beträgt in der Regel mindestens sechs Zeitstunden. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich selbständig eine Praktikumsstelle.
Die Praktikumsstellen stellen den Schülerinnen und Schülern einen Praktikumsnachweis und nach Möglichkeit ein Kurzzeugnis über ihre Tätigkeit aus.
Die Vor- und Nachbereitung des Praktikums findet im Rahmen des Unterrichts statt. Vor Beginn des Praktikums wird ein gemeinsamer Aussendungsgottesdienst gefeiert.
Die Schülerinnen und Schüler werden an ihren Praktikumsstellen von einer Lehrkraft besucht. Bei diesen Besuchen findet auch ein Gespräch mit der Praktikums-Betreuerin oder dem Betreuer der Einrichtung statt.
Für Probleme und außergewöhnlich belastende Erfahrungen während des Praktikums stehen die Schulseelsorge und der schulpsychologische Dienst zur Beratung zur Verfügung.