Stand Freitag, 25.11.2022, 18 Uhr
Themen: aktuelle Lage an den Schulen, auch bei uns – Öffnungszeiten des Sekretariats – aktualisierter Terminplan – Rückblick pädagogischer Tag – Gründung der Schulgesellschaft St. Martinus – Weihnachtspäckchenaktion für Moldawien – Zeichensetzen zu Katar – Absonderungspflicht fällt: Corona
Liebe Eltern,
liebe Schülerinnen und Schüler,
in den letzten Wochen ist es bezüglich der Newsletter deutlich stiller geworden.
Dies nicht etwa deshalb, weil ich eine regelmäßige Kommunikation weniger wichtig fände, jetzt wo Corona (angeblich) vorbei sei. Die Gesamtsituation gestaltet sich etwas komplizierter. In einer gestrigen Konferenz mit Schulleiter*innen aus Darmstadt und dem Landkreis im Staatlichen Schulamt wurde mir aus den Schilderungen der Kolleg*innen bezüglich der aktuellen Personalsituation klar, wie angespannt die Lage an allen Schulen ist und wie viele verschiedene Aspekte in die Gesamtlage einfließen. Gleichzeitig wurde mir dankbar bewusst, dass wir an der Edith-Stein-Schule nach wie vor (oder auch wieder) gut aufgestellt sind, da nicht nur sämtlicher Regelunterricht vollständig abgedeckt ist, sondern auch alle Förder- und AG-Angebote wie gewohnt stattfinden können. (Das ist bei einigen anderen Schulen nicht mehr in Gänze möglich.)
Es wurde in der Diskussion auch deutlich, als wie wenig hilfreich es in Anbetracht der angespannten Situation empfunden wird, dass Herr Kultusminister Prof. Lorz zu Beginn des Schuljahres in der Presse geäußert hat, dass die Personalsituation im Schulbereich stabil sei und es keinen Lehrermangel gäbe. Dies mag rein rechnerisch und formal über alle Schulformen gemittelt für die reine Planstellenbetrachtung korrekt sein, greift jedoch zu kurz, denn es lässt alle Eventualitäten des Lebens und Arbeitens mit Menschen außer Acht. Der Markt für Bewerber*innen im Lehrerberuf ist mittlerweile so leer, dass es schwierig bis unmöglich wird, längerfristige Ausfälle durch Unfall oder Erkrankung durch befristete Verträge abzudecken. Sämtliche Ausfälle wegen kurzer Erkrankung (grippale Infekte, Magen-Darmerkrankungen, Corona, etc.) sind hier noch gar nicht geführt, gehören aber zum normalen Schulalltag. Und gerade im Bereich der Infektionskrankheiten hat sich in den letzten Monaten die Situation spürbar verändert: im Vergleich zu allen Jahrzehnten vorher sind fast alle Menschen infektionsanfälliger geworden, da ihr Immunsystem durch das notwendige Tragen von Masken von gewöhnlichen Krankheitserregern entwöhnt wurde. So zumindest meine Beobachtung (und auch meine Erfahrung aus einem Selbstversuch).
Auch an der Edith-Stein-Schule ist der Bedarf an Vertretungen hoch. Zum einen gab es vereinzelt langfristige Ausfälle, die nach Möglichkeit mit Kolleg*innen aus dem festen Personalbestand abgedeckt wurden, zum anderen müssen tagtäglich die Akutausfälle wegen Erkrankung vertreten werden (oder gegebenenfalls ausfallen).
Dies ist übrigens mit ein Grund, warum ich mich nicht mehr so häufig zu Wort melden kann. Auch ich bin mit mehr Stunden in den Unterricht eingestiegen, um langfristige Ausfälle gemeinsam mit meinen Kolleg*innen zu kompensieren. Ich mache das sehr gern, da ich liebend gerne unterrichte. Oft sind die 45 oder 90 Minuten mit meinen Lerngruppen die Zeiten, die mir die notwendige positive Energie für die Fülle an Verwaltungsarbeit mitgeben. Dennoch merke auch ich, dass meine Bürozeiten dadurch empfindlich weniger geworden sind, so dass es auch dazu kommen kann, dass Mails mehrere Tage unbeantwortet bleiben oder ich nicht in meinem Büro anzutreffen bin. Ich bitte Sie alle um die notwendige Geduld und das Verständnis für diese Situation. Ich bin zuversichtlich, dass auch irgendwann wieder entspanntere Zeiten kommen.
Ein anderer Arbeitsbereich in unserer Schule, der im Moment massiv vom Personalausfall betroffen ist, ist die Verwaltung und Haustechnik. Wir mussten deshalb die Öffnungszeiten des Sekretariats anpassen. Aktuell und voraussichtlich mindestens bis zu den Weihnachtsferien ist das ESS-Sekretariat täglich von 7:00 Uhr bis 13:30 Uhr besetzt und auch telefonisch erreichbar (mit Ausnahme der 4. Stunde, 10:30 Uhr bis 11:15 Uhr).
Ich möchte diese Information mit einer herzlichen Bitte an Sie alle verbinden: Bitte prüfen Sie – bevor Sie im Sekretariat anrufen – ob Ihr Anliegen dort überhaupt richtig platziert ist. Unsere Sekretärinnen können zum Beispiel keine Auskunft darüber geben, wann welche Klassenarbeit in welcher Lerngruppe geschrieben wird. Auch andere Beispiele würden mir einfallen. Hier können alle gemeinsam helfen, die zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll zu nutzen, und gleichzeitig unseren Mitarbeiterinnen in der Verwaltung einen kleinen Dienst erweisen.
Ich darf Sie auf den aktualisierten Terminplan auf der Homepage hinweisen. Hinzugekommen ist der Termin für unser Unter- und Mittelstufenkonzert am 07. Dezember um 19.30 Uhr. Dieses findet in der großen Halle statt. Das Weihnachtskonzert der älteren Schüler*innen und ihrer Arbeitsgemeinschaften findet am Donnerstag, den 15. Dezember um 19:30 Uhr in der Liebfrauenkirche statt. Ganz herzlich lade ich Sie zu diesen beiden vorweihnachtlichen Ereignissen ein!
Am 16. November fand traditionell am Buß- und Bettag unser pädagogischer Tag statt. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Liebfrauenkirche und einer kurz gehaltenen Gesamtkonferenz folgten über den ganzen Tag verteilt bis in die Abendstunden die pädagogischen Konferenzen der einzelnen Klassen und der Tutorien der E-Phase. Diese Konferenzen stellen eine Besonderheit der Edith-Stein-Schule dar, da wir uns zweimal im Jahr – jeweils auf der Hälfte der Schulhalbjahres – pro Klasse 75 Minuten Zeit nehmen, um zunächst über die Klassengruppe in ihrer Gesamtheit, dann aber auch über jedes einzelne Kind zu sprechen. Selten wurde Zeit so sinnvoll in Schule eingesetzt wie in diesen pädagogischen Konferenzen. Der großzügige Zeitrahmen lässt uns die Möglichkeit, unsere unterschiedlichen Sichtweisen auf die einzelnen Kinder zusammen zu tragen, uns auszutauschen, wesentliche Informationen weiterzugeben, und gemeinsam zu beraten ob und welches Kind unsere Unterstützung oder unseren Rat benötigt.
Im Nachgang zu den pädagogischen Konferenzen erhalten die Schüler*innen eine Rückmeldung zu ihren Arbeits- und Sozialverhaltensnoten, so dass sie dann für den Rest des Halbjahres noch ausreichend Gelegenheit haben, diese entweder zu stabilisieren oder zu verbessern. Ebenfalls wird bei den Konferenzen besprochen, mit welchen Familien wir das Gespräch suchen möchten, um unsere Gedanken mit den Eltern und in der Regel auch dem betroffenen Kind zu teilen.
Vergangenen Mittwoch, am 23. November, fand in Mainz die offizielle Feierstunde zur Gründung der Schulgesellschaft St. Martinus statt. Zum Hintergrund: Das Bistum Mainz ist traditionell und historisch gewachsen ein so genanntes Schulbistum.

Trotz der Abgabe von fünf Schulen in andere freie Trägerschaften vor zwei Jahren, unterhält das Bistum Mainz als Schulträger weiterhin zwölf Schulen, eine gemessen an der Bistumsgröße bemerkenswert hohe Anzahl. Es sind Schulen aller Schulformen (3 Grundschulen, 3 Realschulen, 6 Gymnasien, 3 berufsbildende Schulen) mit je eigenem spezifischen Profil, vereint und verortet im christlichen Selbstverständnis als Erziehungsgemeinschaft aus Eltern, Lehrkräften und Schüler*innen, die sich dem christlichen Menschenbild verpflichtet fühlen. Die Edith-Stein-Schule hat insofern eine Sonderstellung, als dass sie neben der Maria-Ward-Schule in Mainz nicht zur neu gegründeten Schulgesellschaft gehört, da die Trägerschaft allein bei der Stiftung Edith-Stein-Schule liegt. De facto engagiert sich das Bistum Mainz also in 14 Schulen und trägt damit entscheidend zur Vielfalt der Schullandschaft in Hessen bei.
Nach einem Gottesdienst in der Augustinerkirche unter Leitung von Bischof Kohlgraf folgte eine ansprechende Gründungsfeier, die von vier Schüler*innen (Jonathan Betz, Posaune; Magdalena Schepers, Gesang; Judith und Rahel Wirth, Cello und Geige) unserer Schule musikalisch eingerahmt wurde. So durften wir auch als Gäste unseren Beitrag zu dem gelungenen Start der Schulgesellschaft erbringen. Herrn Nickel möchte ich an dieser Stelle für die Vorbereitung, die Proben und die Begleitung der jungen Künstler*innen danken.
Auch wenn das ungewöhnliche Talent und das musikalische Können nicht unser schulisches Verdienst ist, braucht es doch auch von dieser Seite engagierte Unterstützung, Anleitung und Gelegenheit. Ich freue mich für unsere vier Solisten, dass ihre Beiträge auf echte Begeisterung unter den Gästen gestoßen sind. Viele nahmen die Gelegenheit war, unseren Schüler*innen für ihren Einsatz zu danken.
An der Edith-Stein-Schule hat die Teilnahme an der Weihnachtspäckchen-Aktion für Moldawien und die Ukraine lange Tradition.
Unter der Organisation von Frau Althaus konnten am 18. November dem Ehepaar Kliebisch vom Verein „Hoffnungsträger Ost“ 267 Pakete für Kinder in den genannten Ländern übergeben werden.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Familien, die sich bei dieser schönen Aktion beteiligt haben, und vor allem auch bei Frau Althaus für die Vorbereitung und Durchführung. Auch kleine Gesten können große Zeichen setzen für die Menschen, denen Gutes getan wird.
Auch in unserer Schülerschaft gibt es eine große Sensibilität für die Notwendigkeit, caritativ tätig zu sein. So sprach mich diese Woche eine Schülerin der 9. Klasse an, die sich mit ihren Mitschüler*innen Gedanken über die schwierige Situation in Katar gemacht hatte. Dabei ging es den jungen Menschen zunächst um die Lage der bedürftigen Menschen in Katar, die unter größtenteils unwürdigen Bedingungen die großen Stadien für die WM bauen mussten. Aber auch die Situation von Frauen, Homosexuellen und Andersdenkenden im Gastgeberland der Fußball-WM treibt diese Schüler*innen um. Der Eklat rund um die Kapitänsbinde von Manuel Neuer gab diesen Überlegungen den entscheidenden Impuls, nun auch tätig zu werden.
Die Schüler*innen der Klasse traten an mich mit dem Wunsch heran, für die bedürftigen Einwohner Katars mit einem Waffel- und Kuchen-Verkauf Geld zu sammeln, und der Idee, durch gut recherchierte Informationen auch andere Mitschüler*innen für die schwierige Situation der Menschen dort zu interessieren. Diese Aktionen finden am 01.12., 02.12. und 15.12. statt.
Auch über die Frage, wie man der Diskriminierung verschiedener marginalisierter Personengruppen in Katar entgegen treten könnte, haben wir heute gesprochen und Ideen entwickelt. Diese möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, lassen Sie sich überraschen!
Und zum Schluss nun doch noch einmal Corona: Wie sie alle wissen, ist die Absonderungspflicht bei positivem Schnelltest in Hessen gefallen. Was bedeutet das für Schule?
- Wenn Ihr Kind krank ist, unabhängig davon mit welchem Infekt und unabhängig davon, ob es einen positiven Schnelltest gibt oder nicht, bleibt Ihr Kind bitte zu Hause!
- Bei einem positiven Schnelltest ohne Symptome empfehlen wir dringend (übereinstimmend mit der Landesregierung), dass das Kind sich fünf Tage freiwillig zu Hause aufhält und die Schule nicht besucht. (Die Präsenzpflicht ist für diese Zeit ausgesetzt, es wird jedoch erwartet, dass das Kind zu Hause Materialien und Hausaufgaben bearbeitet). Im Falle dieser freiwilligen Isolation muss die Schule umgehend informiert werden.
- Möchte das Kind trotz positivem (symptomfreien!) Schnelltest dennoch die Schule besuchen, ist es verpflichtet, eine medizinische oder FFP II-Maske zu tragen.
- Zum Essen darf die Maske abgesetzt werden, es muss jedoch auf einen Mindestabstand (1,5 m) geachtet werden.
- Wird die Schule trotz positivem Schnelltest besucht, ist das betroffene Kind von praktischen Übungen im Fach Darstellendem Spiel, Sport und Musik freigestellt.
Für weitere Informationen verweise ich auf die aktuellen Dokumente des Kultusministeriums:
Dokumente zur Unterrichtsorganisation | kultus. hessen.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. Advent!
Mit freundlichen Grüßen

Schulleiterin