Newsletter 9, 25.07.2023

Themen: ChatGPT – Umgang mit Hitze – Kioskangebot – „Berufe schnuppern – Sommerkonzert – Verabschiedungen

Liebe Eltern,
liebe Schülerinnen und Schüler,

die Unterrichtszeit des Schuljahres 2022-23 liegt hinter uns und in der Stille meines Büros gelingt mir heute, wozu ich in der letzten Woche nicht mehr gekommen bin: mich mit einem abschließenden Newsletter an Sie zu wenden. Meinen Gesamtjahresrückblick können Sie im gerade erschienenen Jahrbuch nachlesen.

Einige Themen haben uns jedoch in den letzten Wochen besonders intensiv beschäftigt, in diese möchte ich Ihnen einen kurzen Einblick gewähren:

KI und ChatGPT in der Schule

Nachdem im vergangenen Winter kostenfrei Zugang zum Chatbot ChatGPT möglich wurde, dauerte es nicht lange, bis die ersten Diskussionen in Kollegenkreisen begonnen, welche Auswirkungen die Anwendungsmöglichkeiten bei der Bearbeitung von Hausaufgaben oder häuslichen Arbeitsaufträgen haben würden.

Also machten wir uns als Kollegium der Edith-Stein-Schule inhaltlich auf den Weg: einige Kolleginnen besuchten Fortbildungen, um sich zunächst über die Anwendungsmöglichkeiten, Chancen und Risiken der Chatbots zu informieren. In der letzten Gesamtkonferenz im Juli folgte einen Themenimpuls mit der Einladung und Aufforderung an alle Kolleg*innen, sich in den Sommermonaten mit KI und ChatGPT in Schule auseinander zu setzen. Dazu steht den Lehrkräften ein Materialienpool auf dem Schulportal in digitaler Form zur Verfügung, darüber hinaus erreichen uns auch verschiedene Fortbildungsangebote. Insbesondere für die sehr informativen und  differenzierten Printveröffentlichungen aus Ihrem Kreis, liebe Eltern, danke ich sehr herzlich.

Im Gespräch mit Schüler*innen wurde mir deutlich, welche Wege einer kreativen und vor allem gemeinschaftlichen Auseinandersetzung mit den Vorteilen und Nachteilen der Verwendung von Chatbots sich im Unterricht bieten könnten: ein Verbot von Verwendung entsprechender digitaler Tools ist genauso abwegig, wie den Lernenden zu verbieten, ein Stichwort zu googeln. Die eigentliche Lern- und Reflexionsleistung, die es zunächst einmal zu identifizieren gilt, besteht darin, das Ergebnis des Chat-Bots kritisch zu prüfen. Zunächst darf nicht alles für bare Münze genommen werden, was ein auf Wahrscheinlichkeiten beruhender Algorithmus als Antwort ausgibt, danach muss den Lernenden gezeigt werden, wie sie Aussagen absichern können.

Ich halte das Aufkommen der Chatbots für eine so noch nie da gewesene spannende Möglichkeit, gemeinsam mit Jugendlichen ein neues Thema zu erschließen und dabei dazuzulernen. Ich erlebe unsere Schüler*innen in diesem Punkt als sehr auskunftsfreudig, reflektiert und bereit, eigenes Wissen zu teilen, ebenso offen aber auch für Bedenken und Fragen, die sich im Umgang damit stellen. Im neuen Schuljahr werden wir uns als Schulgemeinde einen Rahmen geben müssen, innerhalb dessen wir diese neuen digitalen Möglichkeiten nutzen, reflektieren und diskutieren. Dazu gehörte ganz klar die Zulässigkeit solcher Hilfsmittel in vorbereitenden Im neuen Schuljahr werden wir uns als Schulgemeinde einen Rahmen geben müssen, innerhalb dessen wir diese neuen digitalen Möglichkeiten nutzen, reflektieren und diskutieren. Dazu gehörte ganz klar die Zulässigkeit solcher Hilfsmittel in vorbereitenden Arbeiten, aber auch eine verpflichtende Angabe, dass man die Hilfsmittel verwendet hat. Im Weiteren muss es darum gehen, Aufgabenformate so anzupassen, dass sie die Verwendung des Chat-Bots miteinbinden. Dazu gibt es viele kreative Ideen auch im Kollegium, so dass man gespannt sein darf, was die Themengruppe im nächsten Jahr dazu erarbeitet und vorstellt.

Umgang mit Hitze

Natürlich werde ich als Schulleiterin an heißen Tagen häufig von den Jugendlichen gefragt, warum es denn kein Hitzefrei gäbe. Ich kann die Nachfragen natürlich verstehen, auch ich beginne in kürzester Zeit in einem Raum mit 30 jungen Menschen sogar bei geöffnetem Fenster zu transpirieren.

Allerdings: Es ist davon auszugehen, dass die Sommertemperaturen langfristig nicht mehr deutlich absinken werden, das heißt ein ständiges Hitzefrei kann keine Lösung sein. Aus guten Grund wurde die uns noch aus unserer Kindheit vertraute allgemeine Regelung (25°C um 11 Uhr) schon vor vielen Jahren abgeschafft. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen in den Schulgebäuden. Sogar hier innerhalb einer Schule ist es in C5 gut auszuhalten (Nordseite), während es in Physik 2 bereits morgens sehr, sehr warm ist.

Wissenschaftler, die sich mit der Temperaturentwicklung in Städten beschäftigen, erteilen  dem Wunsch nach Klimaanlagen eine klare Absage. Selbst wenn das finanziell leistbar wäre, in einem Gebäude im Bestand solche Vorrichtungen nachzurüsten, würde die Abwärme der Geräte zu einer weiteren Überhitzung der Städte führen (vom Energieverbrauch ganz zu schweigen).

Eine Kombination aus frühest möglichem Lüften (6:00 Uhr) und einer sinnvollen, abgestimmten Verschattung über das vorhandene Jalousien-System, begleitet von regelmäßigem Trinken während der Pausen- und Unterrichtszeiten sowie zwar leichter, aber angemessener Kleidung erscheint für die Zukunft der gangbare Weg.

Eine zentrale Steuerung des Auf- und Abfahrens der Jalousien ist aktuell in Arbeit. Das Haustechnik-Team hat den frühmorgendlichen Lüftungsdienst übernommen, der insbesondere an den Tagen, in denen die Nächte sehr kühl geblieben sind, deutliche Erleichterung zumindest für die Hälfte des Schultages schafft.

Kioskangebot

Sie alle werden in Ihrem privaten Umfeld bemerkt haben, dass Preise tüchtig angestiegen sind. Ebenso werden ihre Kinder Ihnen berichtet haben, dass die Preise in unserem Kiosk im vergangenen Schuljahr mehrfach gestiegen sind. Herr Bartkowiak von der Firma „Kreative Töpfe“ hat dazu ein Informationsschreiben verfasst, da nun auch im neuen Schuljahr das Mittagessen in der Mensa betroffen sein wird. Dieses ist Ihnen über den Mailverteiler des SEB zugegangen. Ich habe mich im Anschreiben dieser Mail an Sie als Eltern direkt gewandt, um deutlich zu machen, dass ich die unternehmerischen Entscheidungen von Herrn Bartkowiak nachvollziehen kann und um daran zu erinnern, welche Rahmenbedingungen bei unserem Essensangebot vertraglich vereinbart sind (Fleischanteil, Bio-Produkte, regionale Produkte, etc.).  In der vorletzten Schulwoche lief darüber hinaus eine Umfrage unter den Schüler*innen über Moodle zum Angebot in der Mensa und zum Angebot am Kiosk. Diese Umfrage wurde von Herrn Bartkowiak in Rücksprache mit mir zusammengestellt. Die Ergebnisse fließen in die weitere Planung des Essens und neue Rezepte ein.

Berufe schnuppern

In der letzten Schulwoche kam es zu einer Neuauflage des so genannten „Berufe schnuppern bei Ehemaligen“ als Teil unseres Berufsorientierungsprogramms, das es zum ersten Mal im letzten G8-Jahrgang 2021 gegeben hatte. Nun hat Vorbereitung, Organisation und Durchführung der neu gegründete Alumni-Verein übernommen.

In kürzester Vorlaufzeit (seit der Vereinsgründung ist noch nicht so viel Zeit vergangen) ist es gelungen, für die Schüler*innen der Q2 ein sehr vielfältiges Vortragsangebot zusammenzustellen, dass rege genutzt wurde. Das verbindende Element, dass der Mensch, der seinen Beruf hier vorstellt, einmal in der gleichen Situation war wie unsere Schüler*innen, motiviert diese in besonderer Weise, die vorgestellten Berufsziele als mindestens erreichbar wahrzunehmen. Denn auch die Referent*innen dieses Tages hatten ja mal als Schüler*in hier angefangen.

Auch hier wurde direkt nach der Veranstaltung eine Evaluation bei den Jugendlichen durchgeführt. Zusammen mit den Rückmeldungen der Referentinnen und den Organisator*innen aus dem Alumni-Verein ergibt sich so ein facettenreiches Bild. Verbesserungsvorschläge und Anregung zur Durchführung können in den nächsten Durchgang einfließen.

Ich freue mich ganz besonders, dass mit der Durchführung dieser Veranstaltung eine der Ideen zur Umsetzung gekommen ist, die bereits in den ersten Überlegungen zur Gründung eines Alumni-Vereins benannt worden waren. Die Edith-Stein-Schule hat mittlerweile mehrere tausend Abiturient*innen ins Leben entlassen, die zwar nicht immer auf dem geraden Weg, aber doch über Umwege zu einem erfüllten Berufsleben gefunden haben. Diesen großen Wissens- und Erfahrungspool unseren aktuellen Schüler*innen zugänglich zu machen, war und ist mir als ehemaliger Schülerin dieser Schule ein großes Anliegen.

Wenn Sie Interesse haben, ebenfalls dem Verein beizutreten, der sich ganz ausdrücklich nicht nur an Ehemalige, sondern auch an Freunde, Interessierte und Förderer der Schule richtet, können Sie unter folgender Mail-Adresse Kontakt aufnehmen: alumni@ess-darmstadt.de; Website: www.ess-alumni.de

Mein herzlicher Dank gilt allen Ehemaligen für ihr Engagement in dieser Sache!

Sommerkonzert

Am Mittwoch der letzten Schulwoche schließlich fand unser großes Sommerkonzert statt, das alle Beteiligten auch zu einem grandiosen Abschiedsgeschenk für Herrn Becker gestaltet haben. Neben den vielen hervorragenden Musikdarbietungen aus dem Orchester und der Bigband war insbesondere das gemeinschaftliche Auftreten von Eltern, Lehrkräften, Schüler*innen und Ehemaligen zu einem großen und stimmgewaltigen Chor nicht nur beeindruckend, sondern auch berührend.  Dass zum Anlass des letzten Liedes, mit dem Herrn Becker in besonderer musikalischer Weise für seine Arbeit und sein Engagement gedankt wurde, zahlreiche Ehemalige seiner Kurse den Weg zu uns gefunden haben, spricht Bände.

Verabschiedungen

Und schließlich mussten wir uns am Donnerstagabend als Kollegium nicht nur von Herrn Becker, sondern von weiteren acht Kolleg*innen verabschieden. Der ganz überwiegende Teil hat viele Jahre, ja Jahrzehnte an unserer Schule gewirkt. Und auch wenn wir als Lehrkräfte das Abschiednehmen gewohnt sind, müssen wir uns doch in der Regel nach neun Jahren von den uns anvertrauten Jugendlichen trennen, ist das Gehenlassen von Kolleg*innen, die oft genug auch Freunde geworden sind, etwas Besonderes.

Nein, ich möchte nicht sagen, dass es nur traurig wäre. Denn alle diese Menschen begleiten unsere besten Wünsche auf ihren weiteren Wegen und die Freude, so viel miteinander erlebt zu haben, überwiegt die kleine Traurigkeit. Und doch gehen mit diesen Menschen auch Jahrzehnte Erfahrung, geschätzte Kolleg*innen, viel Humor und Expertise in vielen sehr speziellen Bereichen wie Homepage, Erzählgottesdienste, pädagogische Foren, Praktikumsorganisation, Mitarbeitervertretung, Technik-Grundkurs und, und, und.

Aber wir nehmen die Herausforderung an und sehen dem neuen Schuljahr und den zahlreichen neuen Kolleg*innen mit Freude entgegen.

Im Namen der gesamten Elternschaft waren Herr Degenhardt und Frau Philippe-Küppers vom SEB Vorstand so freundlich, zu jedem Einzelnen einige dankende Worte zu sprechen und kleine Präsente zu überreichen. Eingebettet in die umfangreichen Darbietungen, Reden und Gesänge aus den Fachschaften und im Gesamtkollegium ergab sich so eine wunderschöne (wenn auch lange) Verabschiedungsfeier von besonderen Menschen.

Nun bleibt mir zweierlei:

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen allen für das mir und uns entgegengebrachte Vertrauen und für die konstruktive und kreative Zusammenarbeit im vergangenen Schuljahr. Und zweitens wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, erholsame, ruhige, sonnige und frohe Ferientage.

Bleiben Sie behütet bis zu unserem Wiedersehen im neuen Schuljahr!

Mit freundlichen Grüßen

Schulleiterin