Pilgerreise nach Israel – Tag 8

21.1.2020

4:45, das heißt für uns: Aufstehen. Denn schon um 5:15 wollen wir loslaufen um die Grabeskirche zu besichtigen. Warum so früh? Die einzige Möglichkeit die Grabeskirche auch wirklich besichtigen zu können und nicht nur inmitten einer großen Menschenmenge zu durchlaufen, besteht darin sehr früh dort zu sein. Aber auch so früh waren schon einige Menschen dort, um sich das wichtigste Heiligtum der Christen anzusehen.

Schon beim Betreten der Kirche war zu bemerken, dass es sich um eine besondere Kirche handelt. Hier treffen sechs verschiedene Konfessionen aufeinander:katholische, griechisch-orthodoxe, armenisch-apostolische, äthiopisch-orthodoxe, syrisch-orthodoxe und koptische Christen. Von ihnen sind rund um das Hauptheiligtum, das Grab Jesu, unzählige Kapellen für verschiedene Personen und Bibelstellen gebaut worden, die es anzuschauen gab.

Zu aller erst konnte man im Atrium den Stein sehen, auf dem damals angeblich Jesus von den Frauen für das Begräbnis vorbereitet wurde. Er war in den Bodeneingelassen, sodass man sich nach Brauch der orthodoxen Christen davor knien und ihn berühren konnte. Als nächstes gingen wir durch die Helenakapelle, in der in Gemälden der Weg des Christentums zur römischen Staatsreligion und die Auffindung des Kreuzes Jesu beschrieben war. Helenavon Konstantinopel soll damals drei Kreuze in einer Zisterne gefunden haben, darunter das Kreuz Jesu.Auch der Platz des Todes Jesu, „Golgotha“, war zu besichtigen. An einigen Stellen konnte man durch Glasscheiben den Felsen sehen, an einer Stelle sogar durch eine kleine Öffnung im Boden berühren. In der Adamskapelle wird einer Legende gedacht, die besagt, dass das Blut Jesu durch eine Felsspalte über den Schädel Adams lief und ihn symbolisch von der Sünde befreite. Auch zum Erkunden aufbereitet war das Grab des Josef von Arimathäa, dem Mann, der das Grab für Jesus bereitstellte. So gab es noch weitere Kapellen, zum Beispiel in Gedenken an das Gefängnis Jesu, die Beschimpfungen gegen Jesus, und viele mehr. Daskatholische Kirchenschiff in der Mitte des ganzen blieb leider geschlossen und auch das Grab Jesu konnte nicht besichtigt werden.

Durch die vielen verwinkelten Seitenkapellen war es zwar schwer sich zu orientieren, dennoch haben wir vieles gesehen und konnten beobachten, wie die Leute auf unterschiedliche Weise die Heiligtümer verehren.Leider konnten wir aber keine Bilder machen, da bei der Dunkelheit leider nichts zu erkennen war.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hospiz um zu frühstücken ging es mit dem Bus nach Masada.Aufgrund des weiter andauernden Regens musste die Wanderung durch das Wadi Qelt ausfallen, da durch den Regen plötzlich große Wassermassen das Tal hinunterfließen könnten.

Auf der Busfahrt dorthin sahen wir zum ersten Mal das Tote Meer. Auf das Baden dort hatten wir uns schon die ganze Woche lang gefreut.

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Erst fuhren wir aber noch mit der Seilbahn hoch auf den Berg, auf dem König Herodes einen Zufluchtsort für sich hatte erbauen lassen.

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Diese Festung war später von den jüdischen Rebellen zum Schutz gegen die Römer benutzt worden, die Römer hatten allerdings eine Rampe bauen lassen und die Mauer mit einem Rammbock zerstört.

Dazu bekamen wir auch einen Film gezeigt. Oben angekommen fielen als erstes die Raben auf, die unsere Ankunft beobachteten.

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Die Gebäude waren teilweise als Ruine und teilweise alsRekonstruktion zu sehen, auch Wandmalereien waren rekonstruiert.

*Bild Wandmalerei*

Neben einem phänomenalen Blick über das Tote Meer und die Berge und Täler der Wüste konnte man die Geschichte der jüdischen Rebellen wirklich nachvollziehen.

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Der wieder einsetzende Regen unterbrach uns allerdings bei unseren Erkundungen, da wir nun mit der Seilbahn wieder nach unten fahren mussten.

Zum Essen fuhren wir zu einem Selbstbedienungsrestaurant in der Nähe des Totes Meeres.

Nach dem Essen ging es für dann weiter zum Toten Meer. Im Bus hat uns Marion, unsere Reiseleiterin, einiges über das Tote Meer erklärt. Vor allem hat sie uns darauf hingewiesen, dass wir das Salzwasser nicht in den Mund oder in die Augen bekommen sollten. Nachdem ich nun selber Erfahrungen damit gemacht habe, kann ich sagen, dass die Hinweise durchaus berechtigt waren, das Salzwasser brennt logischerweise total in den Augen. Trotzdem hat das Baden allen total viel Spaß gemacht und die Zeit, die wir zum Baden im Toten Meer hatten, war fast ein wenig zu kurz.

Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus zurück zu unserem Hospiz, wobei wir uns leider von Marion verabschieden mussten, die uns die ganze Woche begleitet hat. Nachdem wir wieder in Jerusalem angekommen sind, konnten wir bis zum Abendessen unsere Freizeit genießen, wobei wir diese entweder im Österreichischen Hospiz oder in der Altstadt Jerusalems verbringen konnten.

Nun war es leider auch schon Zeit, mit dem Packen unserer Koffer zu beginnen, um im Anschluss unseren letzten Abend in Israel mit einem gemeinsamen Abendessen, unserer Abendrunde und einem Gottesdienst in der Kapelle des Hospizes ausklingen zu lassen. Herr Klein hatte auch pünktlich zur morgigen Abreise seinen Koffer wiederbekommen.